Es gibt ja schon Tisch Zen Gärten im Handel, was wunderbar ist und mich auch sehr inspiriert hat.
Aber meine Vorstellungen und Bedürfnisse gingen noch darüber hinaus. Darum habe ich meinen eigenen Zen Garten selbst zusammengesetzt aus individuellen Bestandteilen.
Die vier Bestandteile
- Tablett
- Sand
- Pflanzen
- Dekoration
Auf diese vier Themen gehe ich in einzelnen Beiträgen noch genauer ein, aber hier einmal ein „kurzer“ Überblick.
1. Das Tablett
Hierbei spielen im Besonderen die Maße die größte Rolle. Holztabletts gibt es viele, aber die meisten sind für die Fensterbank oder ein langes Regalbrett zu kurz und zu breit. Selbst dieses hier, das ihr auf dem Foto seht, hat noch nicht die volle Länge meines Fensterbrettes, aber ich habe einfach kein breiteres im Handel finden können. Meistens ist es gerade ausverkauft.
Darum habe ich vor, das perfekte Tablett mit den passenden Maßen selbst zu bauen. Eine Anleitung dazu werde ich gerne bereitstellen, sobald ich es in Angriff genommen habe.
Die Farbe ist ebenfalls ein Faktor. Soll der Sand weiß sein, ist ein dunkelbrauner Rahmen ein schöner Kontrast. Andersherum lässt ein heller Rahmen einen dunkelgrauen bis schwarzen Sand besonders gut zur Geltung kommen.
2. Der Sand
Beim Sand spielte für mich in erster Linie die Farbe und in zweiter Linie die Körnungsgröße eine Rolle.
Zwar gibt es hellen beigen Sand in der Natur an Stränden und Flüssen zu finden, allerdings ist der Farbton nicht reinweiß, ja sogar ziemlich dunkel, auch wenn es draußen im Tageslicht anders wirken mag.
In meiner Vorstellung musste der Sand definitiv weiß sein, denn so habe ich es in den „echten“ bzw. normalgroßen Zen Gärten mit ihren weißen Kieselsteinen gesehen und lieben gelernt. Darum habe ich auch hier einen weißen Sand im Bastelgeschäft erstanden.
Die Körnungsgröße finde ich ebenfalls wichtig. Die weißen Kieselsteine konnte ich am ehesten mit einer etwas gröberen Körnung nachstellen, ca. 0,2 bis 0,5 mm. Strand- bzw. Flusssand hat den Nachteil, dass er noch etwas grobkörniger ist.
Zusätzlich möchte ich mir allerdings einen feinen dunkelgrauen Sand besorgen. Im Internet habe ich auf einen Zen Garten mit dunkelgrauem und sehr feinen Kies entdeckt, den ich unbedingt ausprobieren möchte.
Um den Sand zu harken, kann man sich aus Zahnstochern und leichten Holzplättchen von Dattelschälchen selbst Harken basteln. Mit Uhu hält das bisher sehr gut. Dazu gibt es später auch eine Anleitung von mir.
3. Die Pflanzen
Für einen Mini Garten braucht man natürlich auch Mini Pflanzen, am liebsten Bäume oder baumähnliche Pflanzen. Damit man sie je nach Bedarf auf die Sandoberfläche stellen oder sogar in die Sandmasse einsinken lassen kann, eignet sich ein kleiner Topf am besten, z. B.:
- kleine Bäume in kleinen Töpfchen
- kleine Sukkulenten in kleinen Töpfchen
- Plastikpflanzen
Bäume in Töpfen nennt man auch Bonsai. Damit tut sich ein riesiges Themenfeld auf, eine eigene Wissenschaft für sich ist. Ich habe viel Wissen gesammelt und ausprobiert und nachgemacht. Das hat mich bis jetzt eineinhalb Jahre bei Laune gehalten. Bis ich endlich zum Ursprungsprojekt „Mini-Zen-Garten auf der Fensterbank“ zurückkehren konnte.
Man kann Bonsai fertig kaufen. In einer Bonsaischule oder im Netz über verschiedenste Portale, die sich mit Bonsai beschäftigen und auch Tauschen oder Verkaufen. Dabei ist darauf zu achten, dass es tropische Baumarten sind, die das ganze Jahr über und jahrelang in der Wohnung sich wohl fühlen.
Es ist ein Irrglaube, dass Bonsai für den Innenraum gedacht sind. Es sind Bäume, die alle extremen Wetter und Jahreszeiten brauchen, um gesund und stark zu bleiben. Darum kann man in unseren Breiten nicht solche Bäume ins Haus holen, die zum Beispiel Winterwetter gewöhnt sind.
Mein aktuell heißester Tipp sind kleine Ficus Kinky. Die sehen wirklich aus wie kleine Laubbäume mit kleinen relativ dünnen Blättern, die zudem noch mit einer schönen Panaschierung (weiße Muster) daher kommen.
Dazu ein kleiner Sukkulenten Topf mit ca. 6 cm Durchmesser und ein aufgeschnittener Joghurtbecher als Untertopf, den man in die Sandmasse tief einbetten kann. Das Einbetten sieht man auf diesem Foto noch nicht und folgt in einem anderen Beitrag, in dem ich eine kleine Anleitung erstelle, wie man sich so einen Untertopf basteln kann.
Kleine Sukkulenten habe ich zunächst im Baumarkt gesucht und leider nicht ganz nach meinem Geschmack gefunden. Die meisten waren mir zu spitz und stachelig. Und die lebenden Steine sehen für meine Augen etwas gruselig aus – ein bisschen wie Gehirne. Fündig bin ich online geworden. Da gab es Mini-Sukkulenten bei sunnyplants.com, die mir sehr zusagten. Unter anderem, weil sie in so vielen verschiedenen Farben daher kamen. Leider sind mir ein paar eingegangen und die Farben sind über die Zeit grüner geworden. Dennoch bin ich sehr happy mit denen, weil sie gut wachsen und einfach schön aussehen.
Plastikpflanzen kamen für mich bisher noch nicht in Frage, sind aber garantiert eine gute Alternative, wenn man keinen grünen Daumen hat oder sich schlicht und einfach nicht auch noch um Pflanzen kümmern möchte. Im Urlaub braucht man jemanden, der sie gießt und wenn es ihnen nicht gut geht, muss man sie pflegen.
4. Die Dekoration
Hier sei nur einmal aufgezählt, womit man seinen Mini Zen Garten alles bestücken kann:
- Steine in verschiedenen Farben, Größen und Formen
- Muscheln
- kleine Miniaturgegenstände
- …
Auf dem Foto sieht man auch ein Stück Rinde und ein bemoostes Stück Holz, das ich im Wald gefunden habe. Der Nachteil hier ist, dass sie je nach Zustand immer mal wieder kleine Partikel verlieren und so den Sand verunreinigen.
Die Miniaturgegenstände kann man ebenfalls im online Handel erstehen. Oder man bastelt sie selbst, wenn man das möchte, z. B. Mini Pavillion, Weg aus kleinen flachen Flusssteinen, Schubkarre, Menschen- oder Tierfiguren, Mini-Statuen.
Steine sind für mich besonders magisch, weil man sie an verschiedenen Orten findet und so automatisch auch ein Souvenir hat. Außerdem können sie sehr schöne Oberflächen und Formen haben:
- glatt
- samtig
- rau
- stark strukturiert
- matt bis glänzend
- glitzernd
- abgerundet
- eckig und kantig
- herzförmig
- hinkelsteinförmig
Und wenn man besonders in Steine vernarrt ist, kann man auch noch anfangen, sie zu stapeln und zu balancieren.
Schreibe einen Kommentar